Richtiges Lüften bedeutet: drei- bis viermal am Tag alle Fenster weit
öffnen, wenn Sie berufstätig sind mindestens zweimal täglich. Am besten
Durchzug machen. Dabei wird die warme, feuchte Raumluft durch kühlere,
trockene Außenluft ausgetauscht, ohne dass Wände und Möbel auskühlen.
Die Luft muss auch hinter Möbeln zirkulieren können – dies gilt
besonders für Außenwände. Nach dem Stoßlüften sind die Räume schnell
wieder behaglich warm. Während des Lüftens sollten die Thermostatventile
an den Heizkörpern herunter gedreht werden!
- Alte Fenster sind in der Regel undicht. Durch die Fugen entschwindet einerseits eine Menge Heizenergie, andererseits findet aber auch eine unbeabsichtigte Lüftung statt. Bei modernen, dicht schließenden Fenstern muss auf jeden Fall regelmäßig gelüftet werden, damit ein Luftaustausch erfolgen kann.
- Gekippte Fenster während der Heizperiode begünstigen die Entstehung von Schimmelpilzen und sind reine Energieverschwendung. Rund um die gekippten Fenster kühlen die Wände nämlich so stark aus, dass sich selbst geringe Mengen Feuchtigkeit aus der warmen Raumluft dort niederschlagen. Die Folge: an diesen Stellen kann sich Schimmel bilden.
- Möglichst sofort nach dem Duschen oder Baden lüften, in der Küche auch schon während des Kochens. Die feuchte Luft sollte nicht in andere Räume gelangen. Deshalb Türen zu Küche und Bad geschlossen halten, damit sich die Feuchtigkeit nicht in der ganzen Wohnung verteilt.
- Nicht vom Wohnzimmer das Schlafzimmer mit heizen. Das „Überschlagen lassen“ des nicht geheizten Schlafzimmers führt dazu, dass feuchte Luft ins Schlafzimmer gelangt und dort an den kalten Wänden kondensiert.
- Wer gerne in einem kühlen Schlafzimmer schläft, sollte morgens vor dem Lüften den Raum kurze Zeit heizen. Die sich erwärmende Luft nimmt dabei die Feuchtigkeit, die über Nacht entstanden ist, auf und kann anschließend „weggelüftet“ werden. Ratsam ist zudem, das Schlafzimmer auch tagsüber etwas zu heizen.
- Benachbarte Räume sollten nicht mehr als 5 °C Temperaturunterschied aufweisen.
- In der Wohnung sollte keine Wäsche getrocknet werden. Dies führt zu unnötiger Erhöhung der Luftfeuchtigkeit. Wäsche nach Möglichkeit draußen trocknen – auch im Winter.
- Möbelstücke, vor allem solche mit geschlossenem Sockel, möglichst nicht an Außenwände stellen, weil dadurch die Luftzirkulation behindert wird. Die Möbel sollten etwa fünf Zentimeter von der Wand abgerückt werden. Notfalls müssen Lüftungsöffnungen in den Sockelleisten angebracht oder die Sockelleisten gar entfernt werden.
- Hinter großen Bildern, die an kalten Außenwänden hängen, an allen Ecken einen Korken klemmen oder kleben, damit eine Luftzirkulation möglich wird.
- Arbeiten mit geruchsintensiven Stoffen wie Reinigungs- und Lösemitteln am besten nur bei geöffneten Fenstern durchführen, damit entstehende Dämpfe und Ausdünstungen gleich abziehen können.
- Verzichten Sie auf Verdunster an Heizkörpern und auf elektrische Luftbefeuchter.
- Im Sommer, Kellerfenster und –türen geschlossen halten, da sonst die warme Luft an den kühlen Kellerwänden kondensiert und die Räume feuchter werden. Die Ausnahme sind beheizte Keller, z.B. Hobbyräume. Im Winter für Durchzug sorgen, damit die trockene Außenluft die feuchte Innenluft verdrängt. Das Gleiche gilt auch für den Waschkeller. Tipp: Lüften Sie im Keller nur, wenn die Außentemperatur geringer ist als die Wandtemperatur im Innenraum.
- Lüften, auch wenn es regnet? Bei einer Temperatur von weniger als plus 12 °C ist auch eine „gesättigte“ Außenluft (100 Prozent relative Luftfeuchte) absolut trockener als beispielsweise eine Raumluft von 20 °C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 60 Prozent. Deswegen lohnt es sich im Winter fast immer, auch wenn es regnet, zu lüften.
- Lüftungszeiten. Je kälter es draußen ist, desto kürzer muss pro Lüftungsvorgang (mit Stoßlüftung!) gelüftet werden: Lüften Sie nach Möglichkeit so, dass Durchzug entsteht und die Luft schnell ausgetauscht wird. Je nach Außentemperatur und Windstärke reichen schon wenige Minuten dafür aus. Nur die warme feuchte Luft soll gegen kühlere Außenluft ausgetauscht werden, ohne dass Wände, Decken und Möbel dabei auskühlen können. So bleibt der Energieverlust gering!